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Neu! >> Was ist „Publishing Beyond Publishers“

Ein neuer Report untersucht die vielen überraschenden Facetten, wie Autoren und ihre Leser das Buchgeschäft auf digitalen Plattformen neu erfunden haben. Klicken Sie hier > Kostenloser Download für eine begrenzte Zeit!

Im internationalen Buchgeschäft gibt es so viel mehr als das, was zwischen zwei Buchdeckel passt.

Self-PublishingPlattformen, die sich an hochgradig segmentierte Zielgruppen richten – Multi-Format-Publishing – Multi-Channel-Vertrieb – SerialisierungLeser (und Hörer), die die Rolle von Buchbotschaftern übernommen haben.

Es gibt so viel mehr Möglichkeiten, Bücher zu kreieren, zu produzieren, in die Hand zu nehmen – und sie zu verschlingen!

Erstaunlicherweise ist das meiste davon in den Buch- und Verlagsstatistiken und Bestsellerlisten, die wir zur Beurteilung unserer Branche heranziehen, nicht vertreten.

Zum Download geht es hier.

The library at the headquarter of Yuewen China Literature in Shanghai.
The library at the headquarter of Yuewen China Literature in Shanghai. (Foto: Rüdiger Wischenbart)

Publishing Beyond Publishers“ bietet einen globalen Überblick über das sich rasch ausbreitende Universum neuartiger Verlagsmodelle.

Die meisten dieser Modelle gehen weit über die traditionelle Wertschöpfungskette hinaus, bei der Autoren über traditionelle Verlage (als Gatekeeper und Produzenten ihrer Werke) arbeiten.

Stattdessen können Inhalte in einer Vielzahl von Formaten (Print, digital), Medien (Bücher, Audio, Filme, Spiele), Vertriebskanälen (Communities, Plattformen, Streams) und Geschäftsmodellen (Einzelverkauf von Produkten, Abonnements, Streaming, Freemium, bezahlte Modelle) in meist digital definierten Liefer- und Vermarktungsketten erstellt und verbreitet werden.

In dieser Studie werden zahlreiche Fallstudien dieser neuen Modelle dargestellt und durch evidenzbasierte Indikatoren ergänzt, um Marktanteile dieser Sektoren zu schätzen.

Der Bericht wurde von Rüdiger Wischenbart und Thad McIlroy verfasst.

Warum ich die „Leitkultur“ ablehne.

Why I reject the concept of a „leading culture“. On a current debate about culture and politics in Austria.

An iconic image of 'Austrian culture' as seen through AI

„Wer unsere Art zu leben ablehnt, muss gehen!“ Die ÖVP Leitkultur knüpft direkt an Motive aus dem Austrofaschismus der 1930er Jahre an.

  1. Vertreibung

Ausgerechnet die „Kleine Zeitung“ aus Graz, eine Medienstimme, die unverdächtig ist als links-linkes Organ, fand die klarste Formulierung auf die seltsamen Medienkampagne der ÖVP zur Forderung nach einer österreichischen „Leitkultur“, als sie die ÖVP Forderung so zusammenfasste: „Die Identität Österreichs sei mehr als gesetzliche Grenzen.“

Ich bin kein Jurist, nur ein österreichischer Staatsbürger und Kind von österreichisch-staatsbürgerlichen Eltern. Okay, die Mutter war eine eingebürgerte Sudetendeutsche. Aber sonst bin ich ein echter Österreicher. Allerdings haben wir ein – mittlerweile volljähriges – Kind aus Rumänen adoptiert, das auf Basis eines Gerichtsbeschlusses des Bezirksgerichts in Timisoara, Rumänien, auf meinen Antrag hin, 1995 die österreichische Staatsbürgerschaft erlangte. Muss dieser österreichische Erwachsene jetzt Eide auf Österreich schwören? Welche?

Sehr geehrter Bundesvorsitzender der ÖVP, sehr geehrter Herr Bundeskanzler Nehammer, sehr geehrte Frau Verfassungsministerin Edtstadler, ich muss Sie fragen: Wer von unsmuss gehen“, wenn morgen er, sie oder ich „unsere Art zu leben ablehnt“? Also die „Art zu leben“ nach den Vorgaben Ihrer Partei, der ÖVP. Und auf welcher rechtlichen Basis stellen Sie sich vor, dass diese Vertreibung erfolgen sollte?

Denn es geht um „Vertreibung“, wenn im Slogan der ÖVP zur „Leitkultur“ dekretiert wird: „Wer unsere Art zu leben ablehnt, muss gehen!

  1. Das gesunde Dorf gegen die Stadt ohne Werte

In den polemischen Anzeigen der ÖVP nimmt nicht nur die unverhohlene Drohung der Vertreibung („…muss gehen“) die politische Katastrophen-Dynamik der 1930er Jahre in Österreich auf.

„Brauchtum“ wird als zentraler Faktor in der ÖVP Kampagne in Bild und Text gesetzt. Die Bilderwelt in den Anzeigen und Social Media Schaltungen der ÖVP verweist auf ein alpines – west-österreichisches – Österreich. Auch nach ein paar Korrekturen in visuellen und typografischen Details wird ultimativ gefordert: „Integration durch Anpassung. Das gehört für uns zur Leitkultur“.

Geboren und aufgewachsen in Graz, und seit meinem Zivildienst in den 1980er Jahren im Flüchtlingslager in Traiskirchen in Wien lebend, bin ich über diese Zuweisungen persönlich entsetzt.

Mein ‚Zivi‘-Job war es damals, Flüchtlinge überwiegend aus Polen nach dem Jaruzelski Putsch gegen die katholische Arbeiterbewegung Solidarnosc für deren Visa Anträge zu den Botschaften von ‚Einwanderungsländern‘ zu bringen, also Kanada, Australien oder Südafrika. Denn es hieß damals: „Diese Polen sind viel zu katholisch, um sich in Österreich zu integrieren!“ Offenbar sind die heutigen Immigranten nicht katholisch genug für unser Land. Dies ist eine seltsam verdrehte Logik.

Ich bin natürlich nicht ernsthaft besorgt, dass ich selbst bald aus Österreich ausgewiesen werde. Doch spielt diese völlig unnötige Provokations-Kampagne der ÖVP mit einem weiteren, zentralen Motiv aus den prä-faschistischen 1930er Jahren: Sie suggeriert die radikale Unvereinbarkeit des Lebens und der Werte zwischen Stadt und Land.

Diese 100 Jahre alte, zerstörerische Gegenüberstellung von Stadt und Land trug in absurd ins Heute aktualisierten Formen bereits massiv bei zur destruktiven Polarisierung der Politik in unserer Nachbarschaft, insbesondere in Polen, in der Slowakei und in Ungarn.

Ist dies eine zukunftsträchtige Perspektive für Österreich?

  1. Das Gesetz

Je genauer ich mir diese unsäglichen „Leitkultur“ Manöver der ÖVP ansehe, desto deutlicher sehe ich darin taktische Vorbereitungen, um nach den im Herbst 2024 anstehenden Nationalratswahlen in Österreich möglichst einfach ‚rüber zu rutschen‘, als Junior-Partner in eine FPÖ Regierung unter Herbert Kickl, oder mit irgendeiner Schattenkonstruktion, in der Kickl und dessen Parteigenossen die Linie vorgeben.

Die Erste Republik hat Österreich mit solchen Aktionen des ‚rüber Rutschens‘ ins Autoritäre großes Unheil gebracht. Das wollen wir nicht wiederholen.

Die stärkste Verteidigungslinie gegen ein solches Abrutschen wurde, mit deutlichen Worten, und ebenfalls bereits in der Zwischenkriegszeit, von Hans Kelsen in den Grundlagen der österreichischen Bundesverfassung formuliert. Mit den Prinzipien der Gleichheit aller Bürgerinnen und Bürger vor dem Gesetz, Rechtsstaatlichkeit und demokratischen Grundlagen für die Bestellung der höchsten Organe im Staat haben wir ein immer noch gut tragfähiges Fundament für unser Zusammenleben in Österreich, welches keiner Beschwurbelungen von „Identität“ oder anderer diffuser Deklarationen bedarf.

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, ich sehe nicht, wie Beschwörungen von regional sehr unterschiedlichem Brauchtum oder Drohungen mit Vertreibungen und Abschiebungen hier starke Hilfsmittel für die Bewältigung unserer heutigen Herausforderungen und für die Zukunft von Österreich in Europa erbringen würden.

Kurzum, lassen wir die Beschwörungen. Arbeiten wir, ganz praktisch, und gemeinsam mit allen, die hier leben, für eine gute Zukunft für dieses Land.

How AI created my „Season greetings“

Preparing this year’s „Season greetings„, I wondered what might be a good snapshot of the moment we are in. It should be kind of comforting, with a smile – and a surprise. This was the result:

Dancing with woolen caps in a colorfull snowy landscape painted by AI

Let me share the full story.

Working with Canva’s „Magic Studio„, I started with a short description in German of a scene that had shaped in my mind:

Male mir ein farbiges Aquarell im Querformat A1 von einer tief verschneiten, bunten Winterlandschaft, in der ein Dutzend Männer, Frauen und Kinder mit bunten Wollmützen um ein großes, dickes Buch mit einer Schneemütze obenauf tanzen.“ (In DeepL’s English translation, this reads „Paint me a colorful watercolor in landscape format A1 of a snow-covered, colorful winter landscape in which a dozen men, women and children in colorful woolen hats dance around a large, thick book with a snow cap on top.“

For the „text-to-image“ creation, I opted at first for OpenAI’s Dall-E tool, which – in my view – produced a rather dull picture.

Colorful people dancing on a book in a snowy landscape, produced by Dell-E

A bit disappointed, I switched to another platform, Mojo AI, with the same text, which resulted in a definitely more original image. 

Colorful people dancing on a book in a snowy landscape, produced by MojoAI

Yet, I was still not satisfied, given the lack of unique edge. So I tried Google DeepMind’s Imagen2 – and was struck. Like the previous tools, it provided several images from which I could choose. But here, the diversity in style and character was of an entirely other magnitude. The range was so much wider, spanning from yet another boring off-the-shelf children book kitsch

Colorful people dancing on a book in a snowy landscape, produced by Imagen2

…all the way to a genuinely spooky witches‘ sabbath, and each variation from one and the same text, which I had only slightly edited and translated into English:

„Paint me a colorful watercolor of a snow-covered, colorful winter landscape with a big book in the middle, and a dozen men, women and children in colorful woolen hats dancing around this book.“ 

Colorful people dancing on a book in a snowy landscape, produced by Imagen2

In the end, for my „Season greetings“, I opted for the version at the start of this post – as it might be a bit more on the smiling, and tongue-in-cheek side.

My main learning from this little exercise is how quickly a playful and rich interaction has emerged and captured my mind – which is quite the opposite of many odd us-versus-them, human-versus-the-machine discourses that I had come across in the past year. So I promised to myself to continue that little dance, with a joyful smile and curious to explore more of it in the New Year.

Global50 CEO Talk 2023

“Gute Stories enden nie.”

Hou Xiaonan, CEO von Yuewen, der Literatur- und Entertainment Platform, ist Gast des Global 50 CEO Talk 2023.

Der Global 50 CEO Talk 2023 findet auf der Frankfurter Buchmesse am Mittwoch, den 18. Oktober 2023, von 14.00 bis 15.00 im Frankfurt Pavilion auf dem Messegelände statt und wir darlegen, wie Yuewen strategisch Geschichten erweitert mittels seiner Platteform, welche Lesetexte, Comics, animierte Episoden sowie Film und TV sowie Games anbietet. 

Yuewen ist die Online Schreib- und Lese-Plattform der chinesischen Tencent Corporation, einer multinationalen Technologie- und Entertainment Gruppe aus Shenzhen. Zur Zeit sind mehr als 10 Millionen Autorinnen und Autoren sowie mehr als 200 Millionen monatliche User aktive. Die Plattform vertreibt mehr als 10 Millionen literarische Werke, und generiert daraus einen jährlichen Umsatz von 7,63 Milliarden Chinesen Yuan (958 Millionen Euro).

Das vor zwei Jahrzehnten unter dem kultigen Markennamen Qidian gegründete Unternehmen war der Vorläufer von Plattformen wie Wattpad oder Kindle Direct Publishing und leistete Pionierarbeit mit seinem digitalen Universum des Geschichtenerzählens in all seinen Facetten.

Über Hou Xiaonan:

Hou Xiaonan trat Yuewen im April 2020 bei und ist derzeit als Chief Executive Officer, President und Executive Director für die strategische Planung und den Geschäftsbetrieb verantwortlich. Herr Hou ist außerdem Vizepräsident der Platform and Content Group von Tencent und Leiter von Tencent Animation and Comics. Herr Hou kam 2003 zu Tencent und hatte verschiedene Management-Positionen für Tencent-Geschäfte inne, darunter Mobile QQ, Qzone, Tencent Open Platform, YingYongBao, Qingteng und Penguin Media Content Platform, und war eine Schlüsselfigur in Tencents Open Ecosystem-Strategie. Er verfügt über umfangreiche  Managementerfahrung in den Bereichen Produktbetrieb, Geschäftsmodellinnovation und Ökosystemkooperation.

Hou Xiaonan, CEO of Yuewen

Der Global 50 CEO Talk wird in Verbindung mit dem Global 50 Publishing Ranking erstellt, in dem seit 2007 jedes Jahr die 50 größten Verlagskonzerne aufgeführt und analysiert werden.

Dieses Ranking listet die 50 größten Verlagsunternehmen der Welt auf, die im Jahr 2022 einen Verlagsumsatz von 62,6 Mrd. EUR (70,9 Mrd. USD) erwirtschafteten.

Das Global 50 Publishing Ranking wird von Rüdiger Wischenbart Content and Consulting erstellt und von Bookdao (VR China), The Bookseller (UK), buchreport (Deutschland), Livres Hebdo (Frankreich) und Publishers Weekly (USA) veröffentlicht.

Das Global 50 Ranking und der CEO Talk werden von Bookwire unterstützt.

Der vollständige Global 50-Report mit der großen Ranking, einer umfassenden Marktanalyse sowie Unternehmensprofilen mit Basisdaten zu den gelisteten Verlagsgruppen wird ab Mitte Oktober 2023 als digitale Publikation von rund 250 Seiten unter www.wischenbart.com/ranking sowie auf den Websites von Bookwire, Bookdao, Livres Hebdo und Publishers Weekly erhältlich sein.

Beyond Publishers DE

What we often miss, when speaking about the “Book Business”

A research project by Rüdiger Wischenbart Content and Consulting 2023

When researching the Global 50 Ranking of the Publishing Industry 2022, I realized that this survey on the biggest actors in the international publishing business has major blind spots. Their scope and relevance is expanding. In 2022, Amazon’s payout from Kindle Unlimited to small presses and authors alone added up to half a billion US dollars.

Over the past decade, the traditional value chain of authors or agents > publishers (as gatekeepers) > distributors > bookshops > consumers and readers has been replaced partly by an increasing variety of different models.

It began with self-publishing services like Amazon’s Kindle Direct, with a focus on just a few niche genres like romance or fantasy. Strongly performing bestseller authors got more entrepreneurial, using publishers and distributors just as providers of services. Authors’ writing hubs evolved into cross-media hubs, rebranded as “studios” for generating industrialized serialized storytelling. Publishing corporations figured out how to tap into such environments for discovering and fostering new creative talent. Today’s ebook and audiobook platforms have by and large abandoned selling books altogether, and instead provide consumers with services for accessing a huge library.

From a bird’s-eye view, the business of books operates less and less as a linear “value chain”. It resembles more an open sea, with a few major continents, plus lots and lots of islands and archipelagos of various sizes and shapes.

Beyond Publishers” is a research effort to

  • Map business actors and describe creation and exploitation models, and
  • Develop reasonable estimates of their respective scale and scope.

Questions to be researched in “Beyond Publishers” include:

  • What do we often miss when discussing the „Book Business“?
  • How do platforms like Spotify, Webtoons or Tonies compare to a bookshop?
  • Why, and how, a digital social media like Tiktok inspires the selling of print?
  • How are publishing processes changed with these various new models?
  • How can I measure the scope of such „publishing“ in a „Global Publishing Ranking“?
  • How can we include „self publishing“, „subscription“ or „streaming“ in book statistics?
  • How do we define what is a „book“ today? And why does it matter?

Find out more in the presentation “Beyond Publishers” or watch my talk at Readmagine in Madrid in June 2023. 

Become a part of our effort!

Be a sponsor, or contribute data, or provide insights with a short questionnaire

Contact for suggestions and questions: office@wischenbart.com
Wien, March 2023

Global50-Ranking-2022DE

The Global 50 Publishing Ranking 2022: Growth for the largest publishing groups - Continuing consolidation - New business models expanding.

The Global 50 Publishing Ranking 2022 lists and analyzes 50 leading publishing corporations worldwide with combined reported revenue for fiscal 2021 of 58,846 mEUR (66,655 mUSD).

Overall, and particularly among the top 20, the leaders in the global book business saw a significant upswing in their aggregated revenue. The top 10 along account for over half of the turnover in the top 50.

Global 50 Publishing Ranking 2017 to 2021
Global 50 Publishing Ranking: Aggregated revenue 2017 to 2021

By publishing sector, trade – or consumer book publishers – saw the largest winners. Science technical and medical (STM) as well as professional publishers fared well, albeit without major ups and downs, stabilizing after an earlier period of remarkable expansion in both revenue and offered services. In Education, some of the largest providers of higher education materials confronted challenges for some time, while some smaller contenders could strengthen their market position by diversifying their offerings and by some acquisitions.

Consolidation, seen across the board for several years, continued, with the two largest maneuvers still pending – the acquisition of American Simon and Schuster by Bertelsmann’s Penguin Random House, and the announced takeover of Hachette, the largest publishing group in France, by cross-media giant Vivendi. But also, in logistics and fulfillment, and in retail, highly consequential structural shifts can be seen in many markets.

An industry traditionally focused on producing and selling productsbooks – is seeing a rise in complex services to the end consumer, as access and convenience in discoverability for highly specialized and segmented consumer demand are the drivers in today’s transformation.

The Global 50 Publishing Ranking is researched by Ruediger Wischenbart Content and Consulting, and published by Bookdao (PR China), The Bookseller (UK), buchreport (Germany), Livres Hebdo (France) and Publishers Weekly (US).

The Global 50 Ranking and CEO Talk are supported by Bookwire (www.bookwire.de )

The full Global 50 report, with the big list, an analysis and data rich company profiles will be available as a digital publication of around 250 pages from Tuesday, September 27, 2022 at www.wischenbart.com/ranking , and at websites of Bookwire, Bookdao, Livres Hebdo and Publishers Weekly.

About Ruediger Wischenbart Content and Consulting:

Ruediger Wischenbart founded Content and Consulting in 2005, to create market reports and professional industry events for the international book industry with a particular emphasis on innovation and thought leadership.

Recent activities include the Digital Consumer Book Barometer series of reports (www.global-ebook.com), the Global 50 Publishing Ranking (www.wischenbart.com ) and the ReBoot Books series of debates (www.rebootbooks.org , together with Carlo Carrenho and Klaus-Peter Stegen)

Contact: office@wischenbart.com

Vienna, September 13, 2022

Hinter der Absage der Leipziger Buchmesse wird das Auseinanderdriften der Buchbranche unübersehbar.

Alle kommen nach Frankfurt, weil alle nach Frankfurt kommen.“ Auf diese bewusst zum Kalauer zugespitzte Formel verständigten wir uns intern, als ich 1998 als Pressesprecher mithalf die 50. Frankfurter Buchmesse vorzubereiten.

Leipziger Buchmesse Veranstaltung Wir lieben das Lesen.

Für Leipzig galt Ähnliches, mit leicht unterschiedlicher Fokussierung auf das „Fest der Literatur“. Doch mit einem Mal geschah das nicht Vorgesehene: Es kamen nicht ‚Alle‘. Etwas war mit einem Mal verrutscht. Aber was?

Als Oliver Zille als Direktor der Leipziger Buchmesse Mitte Januar seine bisherigen Aussteller per Fragebogen anschrieb, antworteten 83 Prozent – was einer ungewöhnlich hohen Rücklaufquote entspricht -, von denen wiederum 80 Prozent angaben, „auf jeden Fall weiter dabei zu sein“, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Am 31. Januar lag die Zusage immer noch bei 75 Prozent an Zusagen. Doch am 9. Februar sah sich Zille gezwungen, die Messe abzusagen, weil eine ausreichend repräsentative Zahl an Teilnehmenden nicht mehr gewährleistet schien.

Um beim Kalauer zu bleiben: Alle wären dabei gewesen, wenn alle dabei gewesen wären. Doch kaum zeigten sich Risse im Konsens, war plötzlich alles anders. Ein brutaler Realitätsschock, der eine genauere Betrachtung erfordert.

  1. Die vielen Lesenden und Schreibenden

Beim Besuch der bislang letzten Leipziger Buchmesse im März 2019 fiel mir plötzlich auf, wie deutlich sichtbar hier viele völlig unterschiedliche – und auch äußerlich unterscheidbare – Gruppierungen von Lesenden (und Schreibenden und die Büchermachenden) sich in und zwischen den Messehallen tummelten. Ich begann zwischen den unterschiedlichen Bühnen hin und her zu wandern und jeweils das Publikum zu fotografieren.

Nicht allein die schon zum Messe-Selbstbild zählenden Cosplayer sprangen ins Auge. Auch die Fans vor der Fantasy Bühne, jene bei den Romance Autorinnen, die Gruppe der an literarischen Übersetzungen Interessierten und natürlich die Fanartikel Sammelnden im Seitenbereich vor den eigentlichen Messehallen bildeten jeweils sich fein voneinander unterscheidende „Demographien“.

Denn es entstand in den letzten Jahren eine besondere Qualität in Leipzig, für diese Endkunden jeweils gut erkennbare Unterbereiche zu entwickeln.

Offensichtlich ging es den Veranstaltern hier im Weichbild um diese unterschiedlichen Lesenden, und um die Schreibenden (und Zeichnenden und Gestaltenden). „Direct2Consumer“ hatte sich hier materialisiert.

Darüber entstand auch ein anderer Rahmen für die eher traditionellen Bereiche, in denen die herkömmlichen Verlage ihre in Größe und Üppigkeit immer wieder verblüffenden Stände sich neu einbetten konnten.

Allein, die Ausdifferenzierung machte gerade darüber aber auch die Bruchlinien viel deutlicher spürbar als anderswo: Die „Buchbranche“, also die so gerne beschworene Gemeinde der Buchmenschen, war längst mehr ein abstrakt wiederholtes Branchenmantra denn eine Realität.

  1. Die Großen und die Kleinen

Die zweimalige Absage der Messe durch Covid-19 hatte den größeren Austellern gezeigt, dass sich der Ausfall des Traditionsevents rein kaufmännisch (und es muss wohl hinzugefügt werden: kurzfristig) sehr gut durch andere, günstigere Maßnahmen auffangen ließ. Die aufwendigen Stände und Selbstdarstellungen waren plötzlich nicht mehr ein hoher Fixposten im Jahresbudget. Denn es gab Alternativen.

In den unvermeidlichen Schuldzuschreibungen nach der Absage waren die Großverlage darüber als Schurken rasch ausgemacht. Tatsächlich waren es wohl Random House und Holtzbrinck (mit den großen Publikumsmarken Rowohlt, S. Fischer, Kiepenheuer, Droemer Knaur), die die Balance der Organisatoren zum Kippen brachten.

Aber wo waren die vielen anderen aus den 80 Prozent, die noch wenige Wochen davor „auf jeden Fall“ dabei sein wollten?

Die Frankfurter Buchmesse hatte im Frühsommer 2020 einen vergleichbaren Punkt der Wahrheit erlebt, als das Management verkündete die Messe trotz Pandemie abhalten zu wollen – und in den Tagen danach von großen Verlagen per Presseaussendung hören musste, diese hätten andere Pläne.

Hier zerfällt die Buchbranche als beschworene Gemeinschaft der Buchmenschen auf offener Bühne in Akteure mit sehr unterschiedlichen Perspektiven – und wohl auch Interessen und Notwendigkeiten.

Es ist in beiden Fällen schwer nachvollziehbar, dass es hier augenscheinlich keinen großen, runden Tisch gab und gibt, an dem alle relevanten Gruppen von (großen wie auch kleineren) Akteuren so eingebunden sind, dass Weichenstellungen für diese Buchbranche verhandelt werden können – und dies dann auch die Verpflichtung inkludiert, diese gemeinsamen Entscheidungen auch öffentlich mitzutragen.

Das Verlagsgeschäft ist gewiss die größte unter den Kulturindustrien, doch am Ende kennt man sich doch recht gut, auch zwischen den Großen und den zahlreichen Kleinen. Die Branchenvertretung gibt überdies mit viel Selbstbewusstsein an, unter einem gemeinsamen Dach alle Beteiligten entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Buchgeschäft zu vertreten. Nun, zumindest alle abgesehen von den Schreibenden und den Lesenden.

Was war hier geschehen?

Das Grundproblem ist jedenfalls nicht spezifisch deutsch.

Aus Frankreich erreicht uns eben die Notiz, wonach beim neu geschaffenen „Festival du livre de Paris“ die Vereinigung der Regionen nicht mitmacht, nicht zuletzt, weil Selbstverlage und selbst verlegende Autorinnen und Autoren nicht zum großen Festival zugelassen werden.

In New York ist nach Jahren der zunehmenden Erosion die größte Business Veranstaltung der Buchbranche, die BookExpo America, de facto eingestellt worden. Immer weniger war den großen Akteuren in der nationalen Book Industry zu vermitteln gewesen, warum sie sich Raum und Aufmerksamkeit mit allen möglichen Anderen aus der vermeintlich gemeinsamen Branche hätten teilen sollen. Lieber arrangierten jene, die es konnten, die Meetings in den eigenen Büros in Manhattan. Da blieb man unter sich.

  1. Die große Drift – wohin?

In der Gemengelage, die zur Absage der Leipziger Buchmesse führte, und noch deutlicher in der nunmehrigen Kontroverse um diese Absage werden Kräfte sichtbar, die weit über die unmittelbaren Auswirkungen der Pandemie hinausgehen.

Unter dem Brennglas der Pandemie wird deutlich, wie Besitzstände, die lange unter dem gemeinsamen und auch bequemen Dach der gemeinschaftlichen Buchbranche gut koexistieren konnten, nun auseinanderdriften.

Dabei geht es nicht allein um die unterschiedlichen Interessenslagen zwischen Handel und Verlagen, zwischen Konzernen versus vielfältige, kleinere Akteure, und dann noch der bedeutenden Gruppe der mittelgroßen Akteure dazwischen, die unter dem sich verschärfenden wirtschaftlichen Wettbewerb es besonders schwer haben sich kenntlich und erfolgreich zu positionieren, jeweils im Handel wie auch bei den Verlagen. Und dann gibt es da noch, als Mega-Player und Konkurrent, Amazon.

Noch gar nicht erwähnt sind dabei die einzigartige Rolle von Leipzig für spezielle Ziel- und Nutzergruppen: Als wichtigster jährliche Begegnungsort für die kleinteilig verästelten Literaturen Zentral-, Ost und Südosteuropas, die Übersetzungsforen, oder – eingangs kurz angesprochen – der ganze Bereich des Selfpublishing, welcher längst aus Sicht der Lesenden mit seinem breiten Fußabdruck die Buchlandschaften mitprägt.

Das alles lässt sich offenbar kaum noch unter einen Branchenhut bringen.

  1. Messe versus Festival versus Platform

Meine größte Verblüffung bei der Absage der Leipziger Buchmesse war das damit einher gehende Aus von „Leipzig Liest“. Weshalb sollten dezentrale Begegnungen zwischen Schreibenden und Lesenden (und Zuhörenden) pauschal nicht stattfinden können? Ohne erst einmal, hier und dort, unter den sehr unterschiedlichen Veranstaltenden nachzufragen. Auch ohne, nach zwei Jahren pandemischer Erprobung, auch kurzfristige Hybrid-Arrangements erst einmal zu bedenken.

Alle – oder zumindest viele – lesen, weil so viele lesen wollen‘, dies wäre gerade vor dem Erfahrungshintergrund der eingangs in Erinnerung gerufenen vielen diversen Gemeinschaften von Lesenden und Schreibenden in Leipzig die näher liegende Entscheidung gewesen.

Aber gab es überhaupt eine entsprechende Gesprächsrunde, die solch eine breite Entscheidung hätte erkunden und erst im weiteren Schritt treffen wollen? Oder müssen wir uns ein Messemanagement vorstellen, das am Ende des Tages in sehr kleiner Besetzung letztlich, mangels ausreichender Zusagen hatte den Daumen senken müssen – und nun riskiert allein alle Verantwortung, also Schuld, aufgeladen zu bekommen?

Anders – und provokanter – gefragt: Sind eine Buchmesse – oder auch ein Lese-Festival – notwendigerweise ein Format, das allein die Veranstalter bestimmen? Sind Messen, viel bescheidener, und wohl auch weniger emphatisch aufgeladen einfach Plattformen?

Eine Plattform hat schafft einen Rahmen für unterschiedliche Nutzungen, mit eher losen Spielregeln, In Leipzig liegt dabei der Fokus auf den Schreibenden und den Lesenden plus die regionale zentraleuropäische Dimension. In Frankfurt geht es um das Buchgeschäft, mit Rechtehandel Vertrieb, Dienstleistungen, Technologie, plus das international sehr relevante Engagement für unzensiertes Publizieren.

Dies hier ist kein Abgesang auf Buchmessen. Aber ich denke, die Zäsur, die die Absage von Leipzig markiert, ist von grundsätzlicher Natur. Sie gilt nicht nur der Messe im März 2022, sondern dem bequemen und pathetisch überhöhten, jedoch aus der praktischen Wirklichkeit von Produzenten wie Konsumenten gefallenen Modell einer ‚alles umfassenden Buchbranche‘.

„Consolidation“ is the #WordoftheYear 2021 in the Book Business

A #publishing #XMas tale (and a few links for further #reading down below).

Frankfurt Skyline by night

What does Penguin Random House as the world’s largest consumer book publisher have in common with tiny German Schöffling Verlag? Certainly a mutual love for cats – as Schöffling’s iconic bestseller is the annually updated „Literary Cat Calendar„, and a good reason for the indie publisher’s recent acquisition by Swiss German Kampa Verlag. PRH has listed the sophisticated „Yoga For Cats“ among the thousands of titles published worldwide.

Not cats though were the main driver for recent #takeovers among publishing ventures big and small, but a paramount appetite for „#bundling #strengths“ through #acquisitions.

Consolidation is summing up in one buzzword what drives and reshapes the global bookbusiness in 2021 across the bord. But at closer scrutiny, a mind boggling variety of different models and trajectories has popped up in what consolidation means exactly. There is a US style „Big-buys-Not-so-big„, a Frenchprivate-billionnaire-bingo„, and a GermanNo-consolidation-here“ (and yet, a lot of takeovers occurred in retail, led by Thalia Bücher GmbH, and now between indie publishers as Kampa founder Daniel Kampa announced in recent weeks acquisitions of 2 small indie presses, Austrian JungundJung, and German Schöffling). There is a Russian „oligarch-style“, or an „All-is-new“ in Scandinavia with subscription overtaking per copy sales.

So I spent a good part of my working hours in 2021 at compiling data and analyzing trends around that consolidation in books.

You can watch my analysis at the Frankfurt CEOTalk ;

You can listen to it at CCC’s podcast series;

You can download and read about it in the Global50 Publishing Ranking.

And please drop me a note with your own thoughts by email or on Twitter @wischenbart

As for the cats, you’ll find them here and here.

The #fall2021 edition of the Digital Consumer Book Barometer highlights digital trends in 1HY2021

The international consumption of digital books reflects a steady shift of readers’ habits, with mostly stable growth in ebooks and audiobooks and a continuous expansion of subscription, digital lending and streaming.

An icn image showing the Covid-19 virus as an autumn sun.

The Digital Consumer Book Barometer can be downloaded free of charge at https://bit.ly/DigiBaroFall2021 

The report provides detailed insights and analysis based on solid and exclusive market data on Germany, Austria, Switzerland, Italy, Spain, French speaking Canada, Brazil and Mexico.

The surge in the consumption of digital consumer books, triggered by the Covid-19 pandemic, has stabilized, or even further expanded, in the first half year 2021.

The analysis of distribution data in 9 countries in Europe and the Americas indicates lasting shifts in consumer behav­ior, as has been predicted in earlier editions of the Digital Barometer. Developments not only show quantita­tive growth but, more significantly, new consumption patterns emerging.

  • First and foremost, early gains in digital consumption have mostly stabilized.
  • Second, trends and preferences relative to genre categories and to acceptable pricing levels have shifted with different accents and dynamics respective to overall market characteristics.
  • Third, ebooks and audiobooks by now form an ever more integrated field of digital con­sumption of books.

While in Western Europe and North Ameri­ca, general literature and crime fiction as well as children / juvenile and young adult have most profited from the upswing, education­al – including self-help and advice books showed strongest gains in Latin America.

Aside from download purchases one title at a time, new distribution and business mod­els expanded and gained popularity rapidly, such as ebook and audiobook subscription or lending offers from various platforms, in­cluding public libraries, commercial vendors providing continuous access to a digital book collection, or even (notably music) streaming services.

All three trends have existed already before the pandemic had struck but have been significantly accelerated and gained additional momentum over the past 18 months.

The Digital Consumer Book Barometer provides a granular and efficient toolset for understanding all these complexities and shifting patterns, segment by segment and territory by territory.

The Digital Barometer has been created by Ruediger Wischenbart Content and Consulting and is updated regularly since 2018.

The current #Fall2021 edition has been supported by sponsors, notably Bookwire (www.bookwire.de), DeMarque (www.demarque.com), and IPDA (www.ipdaweb.org).

Vienna, in November 2021

The Global50 International Publishing Ranking 2021 is out!

Banner ad for Global 50 publishing ranking

The Global 50 International Publishing Ranking 2021 is ready for free download at www.wischenbart.com/ranking.com

55 leadling publishing groups worldwide in consumer books, educational, scientific and professional, listed by revenue from publishing activities, plus a detailed analysis of trends and company profiles with key data.

The Global 50 publishing ranking is updated every year since 2007, and published in cooperation with Bookdao (China), buchreport (Germany), Livres Hebdo (France) and Publishers Weekly (USA).

Sponsored by BOD and Bookwire.

 

 

 

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